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Scheffler, Karl: Späte Klassik

Dies ist ein second-hand Artikel

  Scheffler, Karl: Späte Klassik. Ein Stilproblem deutscher Dichtung
  Preis: 2,45 €

Gebraucht, Guter Zustand,
Hardcover, 79 S.
Port Verlag, 1946
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: sofort

Land: Deutschland; Epoche: Klassik
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 17841

Auszug aus der Einleitung:
Die Deutschen nennen ihre Dichtung zwischen Lessing und Goethe klassisch. Mit Recht, weil die größten Dichter und Denker der Nation in diesen Jahrzehnten gewirkt haben, weil Werke von gleichnishafter Kraft entstanden sind, die allen nachfolgenden zu Leitsternen wurden, weil in dieser Epoche erst Luthers Sprache die allgemeingültige Form erhalten hat, und auch insofern, als die Zeitspanne von achtzig Jahren der Dauer einer nationalen Klassik entspricht, in der Dichtung wie in der bildenden Kunst.
Denn nur zwei Generationen sind durchweg daran beteiligt. Die deutsche Dichtung dieser Zeit läßt sich mittelbar vergleichen mit der griechischen im fünften vorchristlichen Jahrhundert, vertreten vor allem durch Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes; unmittelbar läßt sie sich vergleichen mit der englischen Dichtung im Zeichen Shakespeares, mit der gleichzeitigen spanischen Calderons und mit der etwas später folgenden französischen Racines, Corneilles und Molieres.
Überall entstand eine besondere nationale Klassik, doch waren diese Blüte-Zeiten der Poesie in England, Spanien, Frankreich und später in Deutschland auch wieder nur ein einziges europäisches Ereignis.
Trotz allen Sonderzügen handelte es sich um ein Entwicklungsresultat, um eine Wachstumsperiode der ganzen abendländischen Dichtung, obwohl sich zwischen deren nationalen Äußerungen in England, Spanien, Frankreich und die deutsche klassische Dichtung ein Zwischenraum von anderthalb Jahrhunderten geschoben hat.
Die Verspätung in Deutschland ist verursacht worden durch geopolitisch bedingte geschichtliche Ereignisse, durch eine in Deutschland länger als anderswo verzögerte und unvollständiger vollzogene Umbildung der Gesellschaft und durch eine Naturanlage, die weniger dem konzeptiven als dem rezeptiven dichterischen Schaffen günstig war.
In allen Ländern stand im Mittelpunkt der Teilnahme das Drama, die Begriffe klassische und dramatische Dichtung waren fast identisch. Freilich wurde auch Episches gedichtet, doch war es nur noch Nachklang oder Abwandlung; aus dem vom Mythos gespeisten Epos war der Profanroman geworden, oder es war im Begriff, dahin überzugehen.
Diese Tatsache ist so wichtig, daß gefragt werden kann, ob es sich im 17. und 18. Jahrhundert wirklich um die klassische Epoche der europäischen Dichtung gehandelt habe, das heißt, um die Mitte und Höhe poetischer Kultur.
Der Begriff Klassik stammt mehr aus der bildenden Kunst als aus der Poesie. In der bildenden Kunst ist ein bestimmter Wandel der Stilform am deutlichsten ausgeprägt, die Entwicklungskurve hat dort eine stetige Tendenz, so vielfachen Ablenkungen sie auch ausgesetzt ist.
Jede tausendjährige Kunstkultur beginnt mit einer Vorstufe, auf der die Völker und Rassen zeichnen und modellieren, wie es das Kind tut, mehr von einer primitiven Gesamtvorstellung als von kontrollierten Anschauungen ausgehend.
Mit dieser Stufe muß jedes Volk beginnen, die zu einem ungeschichtlichen Dasein verurteilten Völker und Rassen aber verharren darauf. — Von ihr schreitet der Wandel der Form weiter zum Archaischen, die Form wird Ausdruck eines jugendkräftigen Willens, die Phantasie ist sakral gestimmt, das Mythische wird als Wirklichkeit, das Wirkliche wird mythisch erlebt; der Stil hat die naive Feierlichkeit einer Lebenserwartung und Schicksalsentscheidung, er geht grundlegend, ordnend vor. [...]

Zustandsbeschreibung:
OPb., Einband leicht gebräunt u. l. berieben, Seiten gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

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