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Gintzel, Ulrich / Schone, Reinhold: Erziehungshilfen im Grenzbereich von Jugendhilfe

Dies ist ein second-hand Artikel

  Gintzel, Ulrich / Schone, Reinhold: Erziehungshilfen im Grenzbereich von Jugendhilfe. u. Jugendpsychiatrie. Problemlagen junger Menschen
  Preis: 8,95 €

Gebraucht, Schlechter Zustand,
Paperback, 195 S.
IGfH, 1989
ISBN: 3-925146-26-1
Lieferbarkeit: vergriffen

Land: Deutschland; Epoche: Gegenwart
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 4080

Vorwort:
Es ist für die Internationale Gesellschaft für Heimerziehung eine Freude und eine Bestätigung mancher Aktivitäten der vergangenen Jahre, die hier vorliegende Arbeit zu veröffentlichen. Es handelt sich um einen Forschungsbericht, den Ullrich Gintzel und Reinhold Schone im Institut für soziale Arbeit in Münster verfaßt haben.
Empirische Arbeiten innerhalb der Jugendhilfe sind immer noch so rar, daß allein das erhobene Datenmaterial über die "Erziehungshilfen im Grenzbereich von Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie" uns schon wertvoll und mitteilenswert genug erscheint.
Darüber hinaus sind es aber inhaltliche Gesichtspunkte, die uns dazu veranlassen, diesen Bericht unseren Mitgliedern und der Fachöffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen.
In den 70er Jahren war es vor allem der Grenzbereich der abgeschlossenen Unterbringung, zu dem wir engagiert Stellung bezogen — in der Hoffnung, positiv auf die Entwicklung von "Alternativen zur geschlossenen Unterbringung" Einfluß nehmen zu können.
Schon damals trat immer wieder das Argument auf den Plan, wenn die Jugendhilfe nicht (mehr) geschlossen unterbringen würde, so müsse die Jugendpsychiatrie und der Strafvollzug "in die Bresche springen". Trotzdem blieben die fachlichen Kontakte zur Jugendpsychiatrie sporadisch, ja weithin formal.
Das änderte sich erst in den letzten Jahren, und es ist zweifellos die Forschungsarbeit in Nordrhein-Westfalen, die hierzu einen großen Teil beigetragen hat.
Der Abschlußbericht braucht wirklich keine Empfehlung auf den Weg; deshalb möchte ich im folgenden lediglich auf einige wichtige Aussagen hinweisen, die mich beim Lesen beeindruckt haben und die die Praxis bald erreichen sollten.
Statt Verhaltensstörungen oder Entwicklungsschäden stehen hier die Lebenssituationen junger Menschen im Mittelpunkt, die verbessert werden sollen. Das ist mehr als eine neue Sprachregelung.
Weder das Individuum noch seine Familie, weder "Anlage" noch "Umwelt", weder "dissoziale Neigungen" noch "Fremdverschulden" sollen hier als Erklärungsmuster dominieren. Das bedeutet, daß Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie aufgefordert werden, die jungen Menschen in ihrer Situation zu sehen, wie das Alice Salomon schon vor 80 Jahren für die Sozialarbeit forderte.
Entsprechend werden Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie als zwei Hilfeangebote miteinander verglichen, die im Dienste belasteter Lebenssituationen sich qualifizieren müssen. Das erlaubt und befördert, ja fordert Kooperation und verhindert hierarchische Verhältnisse.
Diejenigen Jugendlichen, die mit beiden Hilfeformen in Kontakt kommen, werden häufig als "Grenzfälle" bezeichnet. Im Geiste dieses Forschungsberichtes scheint mir viel davon abzuhängen, ob dieser Ausdruck eher eine — gegenseitige — Ausgrenzung oder die Überschneidung betont, die zwischen Jugendhilfeeinrichtungen und jugendpsychiatrischen Kliniken zustande kommt, weil jeder siebte oder achte Jugendliche der einen Institution auch in der jeweils anderen aufgenommen wurde oder wird.
Überschneidungen fordern, daß Aufgaben nicht gegeneinander abgegrenzt oder konkurrierend zugeteilt, sondern kooperierend angepackt und mit vereinten Kräften bearbeitet werden.
Das kann nun nicht heißen, daß Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie sich immer mehr annähern und austauschbar werden. Im Bericht heißt es, daß "die erweiterten Kompetenzen der Klinik aus der Sicht des Heimes in spezieller jugendpsychiatrischer Diagnostik und Therapie sowie in der Krisenintervention gesehen werden, während die erweiterte Kompetenz des Heimes aus der Sicht der jugendpsychiatrischen Klinik in der Gewährleistung eines alternativen Lebensortes und in der Gestaltung eines langfristigen Erziehungsprozesses liegt".
Also erst dann, wenn beide Hilfeformen zusammenarbeiten und sich nicht mehr die Grenzfälle gegenseitig überweisen (etwa ein Viertel der untersuchten Einzelfälle wird in Krisen in die jeweils andere Institution gegeben oder geschoben, ohne daß dadurch die Entwurzelung aufgehalten würde), können auch die unterschiedlichen Stärken und Kompetenzen besser erkannt und genutzt werden. Schließlich kann ja auch jede Institution als eine Lebenssituation für Menschen, die Hilfe brauchen, angesehen werden.
Sie wirkt selber als Modell — für Mitarbeiter und Klienten oder Patienten. Der Forschungsbericht belegt das nicht nur, sondern zeigt auch auf, welche Bemühungen und Handlungsformen den Jugendlichen und den professionellen Helfern nützt.
Anne Frommann

Zustandsbeschreibung:
OBr., Einband verknickt, Seiten leicht gebräunt u. l. stockfleckig, etliche Seiten mit Kuli-Anstreichungen, ansonsten gute Erhaltung.

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