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Köhler, Hanns Erich: Georg Christoph Lichtenberg

Dies ist ein second-hand Artikel

  Köhler, Hanns Erich: Georg Christoph Lichtenberg.
  Preis: 1,45 €

Gebraucht, Befriedigender Zustand,
Hardcover, 167 S.
Bassermann, 1973
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: vergriffen

Land: Deutschland; Epoche: 68er
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 17314

Über Lichtenberg (Auszug):
Kinder des Pfarrers von Oberamstadt, das nicht weit von Darmstadt liegt. Etwas weniger weit als Goddelau; aber dort beginnt eine andere Welt, denn in Goddelau wurde Georg Büchner geboren.
Im geistigen Bereich Lichtenbergs hätte das revolutionäre Manifest »Der Hessische Landbote« nicht angeschlagen werden können. Der junge Student hatte sich zwei Dinge vorgesetzt, die Erfahrung des Weltgebäudes und die Kenntnis des Menschen. Er brachte es, als Professor der Mathematik und Lehrer der englischen Sprache an der Universität Göttingen, bald, 1771, als er 28 Jahre alt war, zum Extraordinarius der Mathematik und Physik und zog das Interesse seines Souveräns, des Landesherrn von Hannover, nämlich Georg III. von England, auf sich.
Als Gast an den Hof geladen, vermehrte er dort über ein Jahr lang in Vermessungsarbeiten seine astronomischen Kenntnisse. Seitdem hauste er in Göttingen und blieb oft monatelang in der Wohnung, ja in seinem Zimmer, das ihm als Laboratorium und zum Schreiben gleichermaßen diente. Der Gelehrte notierte für sich seine Beobachtungen, Gedanken, Empfindungen.
Die Einfälle kamen hurtig und munter, man mußte sie beim Schöpf fassen und sie gleich ins Buch stecken wie die ungezogenen Kinder in das Bad am Samstagabend. Er hatte für diese Behältnisse seiner Einfälle einen famosen Namen gefunden: Sudelbücher. So, nach großen römischen Buchstaben getrennt, Jahre zusammenfassend, sind zwar nicht alle, doch der größte Teil von ihnen erhalten. Die Aphorismen Lichtenbergs rechnen zur Weltliteratur, obschon nur die Aufmerksamsten und Denkfreudigsten zu ihren Lesern zählen.
Die spitze, züngelnde Flamme Lichtenbergischen Geistes scheidet geschwind aus Bergen von Schlacken das echte Gold. Amüsiert sieht er zu, was in ihm vorgeht und wie die Gedanken laufen. Er betrachtet sie als »Vorschläge« und läßt sich in der Stille seiner Kammer, im Anblick seiner Katze überraschen, ob und wie die Aphorismen zusammenzureimen sind. Er spürt dem Gehalt der Worte nach, legt sie auseinander, öffnet sie und gewinnt neue Ansichten, wie die Welt anders sich präsentiert, wenn man sie mit dem Kopf zwischen den Beinen betrachtet. Er genierte sich nicht, den Menschen das Kostüm abzureißen. Es war kurzweilig und trotzdem ein ernstes Unterfangen. Er hatte eine geringe Meinung vom Publikum und behandelte die Literaten und die Kritiker unverfroren, ja mit Verachtung. Er hörte genau, wo es hohl klang. [...]

HANNS ERICH KÖHLER, am 17. April 1905 in Tetschen an der Elbe (Nordböhmen) geboren, wurde — zwangsläufig, wie er sagt — Zeichner. Sein Vater war nämlich Abteilungsleiter in einer Papierfabrik und brachte schon dem Dreijährigen jenen Stoff in Hülle und Fülle mit ins Haus, der ebenso wie gewisse Bretter für andere Leute, für Köhler fortan »die Welt bedeuten« sollte.
Er zeichnete . . . sich, den Vater, die Mutter, die selbst malte und aquarellierte, die Nachbarn, Spielkameraden, den Großvater, dessen Briefe mehr illustriert als geschrieben waren, die Katze, den Hund, Wolken, Berge, alles, doch am meisten immer wieder Menschen, und sein größter Weihnachtswunsch war — eine große Lage wunderschönes, weißes Zeichenpapier.
Aber schon der Dreikäsehoch, so still und leicht er zu haben für die Eltern auch war, beschränkte seinen Horizont keineswegs auf die Idylle im damaligen Königreich Böhmen, wo die Welt noch auf kaiserlich-königliche Weise in Ordnung war wie bei Hermann Hesse »unterm Rad«.
1914 war Köhler neun Jahre alt, und der Krieg zog in die Welt des Kindes ein — auf Postkarten. »Rawaruska« hieß das Heldenmädchen, das österreichischen Soldaten im Kugelhagel vor Lemberg Wasser gebracht und ihnen damit zum Sieg verholten hatte. Sie war erst zwölf Jahre alt, und ihre Heldentat wurde — vierfarbig — für zwanzig Heller das Stück, auf Postkarten verkauft. Den Erlös erhielt die »Kriegs-Fürsorge«, was damals dem Roten Kreuz entsprach. Rawaruskas Vorbild inspirierte. Der Neunjährige kopierte die Karte zwei- bis dreihundertmal pro Monat, verkaufte sie für nur einen Heller pro Stück an seine Mitschüler und lieferte der »Kriegs-Fürsorge« zwei bis drei Kronen spesenfrei ab.
1916 kam ihm zum erstenmal der »Kladderadatsch« in die Hand. Unter anderen war Victor Emmanuel III. als »Urbild der Treue« darin karikiert, und flugs sattelte der Elfjährige von der Schlachtenmalerei zur politischen Zeichnung um. [...]

"Der Mensch ist vielleicht halb Geist und halb Materie, so wie der Polyp halb Pflanze und Tier. Auf der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe." (Klappentext)

Zustandsbeschreibung:
OPb., Einband leicht gebräunt, Kaschierung l. abgelöst, Seiten l. gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

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