Gulbransson, Olaf: Heiteres und Weiteres

		Gulbransson, Olaf: Heiteres und Weiteres. Mit einer Einleitung von Ernst Maria Lang
		Preis: 8,95 € Gebraucht, Guter Zustand, Hardcover, 156 S. Langen-Müller Verlag, 1976 ISBN: 3-7844-1506-7 Lieferbarkeit: vergriffen Land: Deutschland; Epoche: Vorkriegszeit	Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 2042

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Klappentext:
»Diesem Mann gaben die Götter ein Paar Augen, die mehr sehen, als anderer Leute Augen sehen. Diese Augen sind blau und gutmütig und voller Menschenfreundlichkeit. Aber wenn er einen zeichnet, dann schält er einem den Schwindel herunter mit seinem Blick, wie man mit einem Messer die Rinde von einem Baumstamm schält. Zum Schluss sitzt man da mit einem Gefühl, als ob man nur Knochen im Gesicht hätte. Zu diesen Augen haben die Götter ihm einen Griffel gegeben, zu zeichnen, was er sehe.«
Das schreibt Peter Bamm über Olaf Gulbransson, der mit Recht als einer der bedeutendsten europäischen Karikaturisten der Jahre vor und zwischen den Weltkriegen gilt. 1902 hatte ihn Albert Langen aus Oslo nach Deutschland geholt, wo er in kurzer Zeit zu einem der wichtigsten Mitarbeiter des berühmten und ob seiner satirischen Schärfe gefürchteten »Simplicissimus« wurde.
Demgemäß bezog Gulbranssons Karikatur ihre Objekte und Themen zumeist aus dem Bereich tagespolitischer Aktualität, wuchs ihrem Charakter und ihrer Gültigkeit nach aber schließlich darüber hinaus: Typisches erschien bloßgelegt, Typisches von menschlichen Schwächen, Unvollkommenheiten, auch Bosheiten, doch eher mit dem Blick des amüsiert Lächelnden, heiter in sich Ruhenden, nicht grimmig Aufgestörten gesehen. Gulbransson, in der vitalen Gelassenheit des Kraftvollen, liebte und lebte das Natürliche und Naturgemäße — die verschrobene Abweichung davon, die eine sterile Gesellschaft praktizierte, verfiel schlicht seinem belustigten Spott.
Ob bürokratisches oder frömmelndes Philistertum, Scheinheiligkeit oder Standesdünkel, Künstlereitelkeit oder Kritikerarroganz — all die unzähligen menschlichen Torheiten nimmt der große O.G. »hoch« und liefert sie in der Tat homerischem Gelächter aus. Gulbranssons phänomenale Sensibilität, einem bärenhaft-athletischen Körper innewohnend, befähigte ihn zu unerhörter Treffsicherheit mit wenigen sparsamen, doch unverrückbaren Konturen — zwei, drei Striche bannen das Wesentliche des Dargestellten chiffrehaft, endgültig ins graphische Notat. So betrachtet, wird Karikatur das genaue Gegenteil von nur verzerrender Übertreibung: Befund des Wahren.
Die — maßgeblich durch die Witwe des Künstlers, Frau Dagny Gulbransson, mitbestimmte — Auswahl des vorliegenden, von Ernst Maria Lang eingeleiteten Bandes umfaßt rund 75 Zeichnungen Gulbranssons von der Frühzeit um die Jahrhundertwende bis in die fünfziger Jahre.

Zustandsbeschreibung:
OLn. mit OU., dieser mit kl. Einriss u. Tesa-Spur. Ln.Einband oben lädiert, ansonsten sehr gute Erhaltung.

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