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Frankfurter Kunstverein (Hg.): Neue illustrierte Bücher & Graphikmappen

Dies ist ein second-hand Artikel

  Frankfurter Kunstverein (Hg.): Neue illustrierte Bücher & Graphikmappen. Frankfurter Kunstverein 1969
  Preis: 4,95 €

Gebraucht, Guter Zustand,
Paperback, ohne Seitenangabe
Selbstverlag, 1969
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: sofort

Land: Deutschland; Epoche: 68er
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 17990

Zur Ausstellung:
Bücher mit Originalgraphik und graphische Mappenwerke sind in den letzten Jahren in großer Zahl erschienen. Die Kölner Ausstellung „ars multiplicata" gab 1968 davon ebenso eine Vorstellung wie die documenta im gleichen Jahr. Beide Ausstellungen lenkten den Blick auf jene künstlerischen Strömungen, die etwas undifferenziert als progressiv bezeichnet werden.
Die Ausstellung des Frankfurter Kunstvereins „Neue illustrierte Bücher und Graphikmappen" hat andere Ziele. Sie will die Vielfalt des Schaffens zeigen, und sie weicht darum sehr bewußt Kunsturteilen aus. Die Vorbereitungen erteilten die Lehre, daß es unmöglich ist, auch nur annähernd alles Erschienene zu registrieren. Vor allem sind die illustrierten Bücher ausländischer Verlagsproduktion nur sporadisch und ganz zufällig vertreten.
Es liegen keine Kataloge vor, die systematisch die neuen Titel verzeichnen. Auch die Bibliotheken führen für die illustrierten Bücher keine gesonderten Verzeichnisse. Eine systematische Erfassung übersteigt nun doch wohl die Leistungsfähigkeit einer einzelnen Institution.
Auch hat sich auf der Seite der Verlage und Galerien Zurückhaltung oder auch Trägheit gezeigt. Denn nur auf wenige der über 300 in alle Welt verschickten Briefe erhielt der Frankfurter Kunstverein eine Antwort.
Darum ist diese Ausstellung ein Fragment und weit entfernt von dem ersten, vielleicht auch utopischen Ziel, eine komplette Bibliographie der Neuerscheinungen seit dem 1. Januar 1967 vorzulegen. Diese Ausstellung ist eher ein Konzept, Konzept für die Zukunft.
In der Stadt der Buchmesse liegt es nahe, auch den graphischen Editionen einen Messeplatz zu schaffen. Viele Graphikverleger sind auf der Buchmesse alljährlich vertreten. So sehr sie sich auch bemühen, im großen Buchangebot drohen sie unterzugehen.
Die Graphikverleger in einer eigenen Gruppe zusammenzufassen, ist erwünscht und angesichts der sehr gewachsenen Produktion notwendig geworden. Vielfach übernehmen die Buchhändler über und mit der Graphik und dem illustrierten Buch kunsthändlerische Funktionen. Gerade hier scheint ein großer Teil der Produktion ihren Markt zu haben, einen Markt der sich an die unterschiedlichsten Interessenten wendet.
Auch dem Sammler, dem bibliophilen Interessenten, dem Interessenten für die besondere Form der Graphikmappe fehlt eine Übersicht. Nicht nur das. Allzuoft ist es unmöglich, genaue Angaben über Ausgaben und Auflagen in Erfahrung zu bringen. Dieser Katalog versucht, für das Erreichbare genau zu sein. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Verlagsangaben und Druckvermerke längst nicht immer vollständig sind, weniger um bewußt irre zu führen als aus einer aus der Sache gegebenen „Betriebsblindheit".
Um die Kritik vorwegzunehmen: man wird den Veranstaltern die Unterlassungen vorrechnen, das Übersehene ankreiden und das Vergessene tadelnd vermerken. Man wird wahrscheinlich kopfschüttelnd darauf hinweisen, daß der Gesichtspunkt der Qualität nicht mitgespielt habe.
Man wird sie fragen, ob sie sich wohl in ihrer Haut fühlen angesichts des munteren Nebeneinander von Traditionellem und Fortschrittlichem, von klangvollen Namen und von Unbekannten. Man wird vermuten, daß sie durchs Dunkle getappt seien und nur das zeigen, was ihnen der Postbote ins Haus geliefert hat.
Die Veranstalter wollen sich nicht damit entschuldigen, daß die Vorbereitungszeit kurz, zu kurz war. Sie geben jedoch zu bedenken, daß eine frühe Initiative besser ist als ein längeres Zuwarten. Sie wollten nämlich deutlich machen, daß - wie schon gesagt - das Ziel für die Zukunft eine „Frankfurter Graphikmesse" sein soll.
Über die Form, über die Abstände der Wiederholung wird man sich Gedanken machen müssen, auch darüber, ob es nicht nebeneinander eine Messe und eine sie begleitende Übersichtsausstellung geben sollte.
Man wird sich darüber Gedanken machen müssen, ob nicht der Frankfurter Kunstverein mit Hilfe seiner Organisation die Vertretung einzelner Künstler oder kleinerer Verlage bei der Messe übernehmen kann.
Auf alle Fälle ist diese Ausstellung auch eine Aufforderung an Verleger und Künstler, an Drucker und Sammler, ihre Vorstellungen dem Frankfurter Kunstverein mitzuteilen.
Erwünscht wäre eine aktive Hilfe für den Katalog. Am Standort der Deutschen Bibliothek wäre eine Sammelstelle für die Angaben über alles neu Erschienene der internationalen Produktion denkbar. Zusammenarbeit mit der in Frankfurt ansässigen Stiftung „Buchkunst" liegt ebenso nahe wie enge Kontakte zum Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Das Klingspohr Museum im nahen Offenbach wäre als mitarbeitender Partner auf das äußerste erwünscht.
Wenn diese Ausstellung ohne solche Kontakte vorbereitet wurde, so keineswegs aus dem Gefühl, daß nur die eigene Arbeit zähle, sondern — um es offen zu sagen — weil die Flut der Titel überraschend groß war und sich daraus notwendige Begrenzungen ergaben. Denn die Finanzierung des Kataloges übersteigt die Kraft eines einzelnen Veranstalters, wenn — wie hier — die Absicht verfolgt wird, mit einer möglichst großen Zahl von Abbildungen, freilich im kleinen Format, dem Katalog den Charakter des Nachschlagewerks zu geben. Soll man einen solchen Torso einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorstellen? Diese Frage wäre mit einem glatten Nein zu beantworten, wenn ähnliches schon versucht worden wäre. Aber sie ist mit Ja zu beantworten, da Neuland betreten wird. Darum erbitten die Veranstalter Nachsicht. Sie wünschen sich Hilfe für die Zukunft.
Deutschland ist ein klassisches Land der Graphik. Die Vereinigten Staaten scheinen ein klassisches Land der Graphik zu werden. Von den USA aus ist der Markt für die ältere Moderne in der Graphik in den letzten Jahren stark angeregt worden.
Aber sie sammeln nicht minder interessiert die junge und jüngste Produktion, vor allem der Künstler ihres eigenen Landes. Viele dieser Blätter sind in Deutschland gedruckt worden. Deutschland darf für sich in Anspruch nehmen, für die Graphik in alten und neuen Techniken eine große Zahl hervorragender Druckwerkstätten zu besitzen. So hofft diese Ausstellung auch in dieser Richtung Hinweise geben zu können, für Künstler und Verleger.
Alles in allem sei die Problematik dieses Versuches eingestanden. Wohin kann ein solcher Versuch führen? Versuchen wir uns das Bild der Zukunft vorzustellen. Alle zwei Jahre findet parallel zur Frankfurter Buchmesse die Frankfurter Graphikmesse statt. Hier zeigen die Verleger ihre neuen Editionen und die älteren, noch lieferbaren Titel. Der Katalog ist eine Gemeinschaftsunternehmung der Verleger. Im Zwei-Jahres-Rhythmus verzeichnet er die illustrierten Bücher, Graphikmappen und Einzelblätter als laufende Bibliographie. Er ist das zuverlässige Nachschlagewerk für Sammler, Museen, Bibliotheken, Händler und Verleger. Parallel zur Graphikmesse zeigt eine Übersichtsausstellung die wichtigsten Neuerscheinungen.
Eine solche Einrichtung entspricht, wie viele Gespräche mit den Betroffenen gezeigt haben, einem allgemeinen Wunsch. Wenn diese Ausstellung ein erster Schritt zu diesem Ziel ist, hat sie ihren Zweck erfüllt, trotz ihres fragmentarischen Zuschnitts, trotz aller Mängel.
Alle an ihr geübte Kritik wird weiterhelfen für eine Verbesserung in der Zukunft. Alle Anregungen werden dankbar angenommen. Die Hoffnung richtet sich auf ein gemeinsames Bemühen, die beschriebenen Ziele zu erreichen. Nur im gemeinsamen Bemühen lassen sie sich erreichen.
Ewald Rathke

Zustandsbeschreibung:
OBr., Einband leicht angeschmutzt u. l. verknickt, ansonsten gute Erhaltung.

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