Roa Bastos, Augusto: Die Nacht des Admirals
Roa Bastos, Augusto: Die Nacht des Admirals. Roman. Aus dem Span. von Ulrich Kunzmann | |||
Preis:
6,95
€ Guter Zustand, Hardcover, 331 S. Suhrkamp Verlag, 1996 Ehem. geb. Preis: 22,80 € ISBN: 3-518-40817-8 Lieferbarkeit: sofort Land: Paraguay; Epoche: Mittelalter |
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Sokrates-Verkaufsrang: 16967
Klappentext:
Die Nacht des Admirals ist von Stimmen erfüllt. In der Totenstille des Sargassomeers hört Kolumbus einen disharmonischen Chor bewundernder und boshafter Chronisten. Zwei Monate nach dem Aufbruch zu der Entdeckungsfahrt ins Ungewisse stecken seine Schiffe in einer entsetzlichen Flaute. Die Mannschaft droht zu meutern, immer gewaltsamer muß er ihr seine Vision aufzwingen, weiß, daß er sie belügt. In der endlosen Nacht, am prekärsten Punkt seiner Existenz, wacht er und halluziniert; die Zeiten verschwimmen ihm, alle abenteuerlichen Fahrten seines Lebens werden ihm zu einer einzigen Reise. Er sieht sich bereits als Entdecker der Indischen Lande - und verurteilt oder vergessen von der Geschichte.
Noch einmal erlebt er, rückblickend und vorausgreifend, zentrale Episoden seines Lebens, in wilder, obsessiver Folge: die Liebe zur jungen Genueserin Simonetta, den Tod seines Sohnes Diego, das Antichambrieren an den europäischen Königshöfen, die erste Begegnung zwischen Europäern und >Indiern<, die schuldbeladene Beziehung zu dem >Piloten<, dem Vorentdecker jener Länder im Westen.
Roa Bastos läßt Kolumbus erzählen und räsonieren, fährt dazwischen mit dem Wissen des Heutigen und der klugen Empfindlichkeit des >entdeckten< Bewohners Amerikas. Der Schriftsteller schildert den Entdecker als manisch Getriebenen, Träumenden, Scheiternden, als Wortemacher und großen Fingierer, kurz: als seinesgleichen.
Wir sehen sein blindes, dann wieder sehr zielgerichtetes und listiges Tasten in einer noch dunklen, nicht vom Wissen festgelegten Welt. Zugleich steht Kolumbus, wie der Autor, in einem Spannungsfeld, das aus dem Abstand zwischen der eigenen Epoche und dem Bewußtsein einer anderen Zeit gespeist wird. Das macht ihn zu einem interessanten Charakter, gebrochen, changierend, modern.
Es bedarf eines so souveränen Autors wie Roa Bastos, der in seiner Literatur schon immer das Imaginative neben das Dokumentarische gestellt und der »unreinen Fiktion« das Wort geredet hat, um das Disparate und Polyphone dieses Romans zu einem großen suggestiven Gedankenspiel für den Leser werden zu lassen.
AUGUSTO ROA BASTOS wurde 1917 in Asunción, Paraguay, geboren, nahm mit dreizehn Jahren am Chaco-Krieg gegen Bolivien teil, leitete in jungen Jahren die größte unabhängige Zeitung seines Landes, bis ihn der Militärputsch 1947 zur Emigration nach Argentinien zwang. Berühmt wurde er mit seinen Romanen Menschensohn und Ich, der Allmächtige. Als 1976 auch in Argentinien das Militär putschte, ging er ins Exil nach Frankreich, wo er an der Universität Toulouse unterrichtet hat. 1989 erhielt Roa Bastos den angesehensten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt, den Cervantespreis.
Zustandsbeschreibung:
OPb. mit OU. dieser mit Druckstellen, ansonsten gute Erhaltung. Ex. verlagsfrisch und ungelesen.
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