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Boeckler, Albert: Deutsche Buchmalerei vorgotischer Zeit

Dies ist ein second-hand Artikel

  Boeckler, Albert: Deutsche Buchmalerei vorgotischer Zeit.
  Preis: 2,95 €

Gebraucht, Schlechter Zustand,
Paperback, 79 S.
Langewiesche, 1953
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: vergriffen

Land: Deutschland; Epoche: Mittelalter
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 17559

Auszug aus der Einleitung:
Die in diesem Band vereinigten Werke erfordern eine besondere, aber dem modernen Menschen naheliegende Einstellung des Betrachters.
Die Kunst des frühen Mittelalters sucht nicht die optische Realität, die Welt der Erscheinungen ist ihr an sich nicht darstellenswert.
Nicht auf schöpferische Nachahmung der Natur kommt es an, sondern auf eindringliche Gestaltung des geistigen Gehalts. Das im religiösen, historischen oder wissenschaftlichen Sinn Wesentliche soll herausgearbeitet werden, das Heilige, ja das Jenseitige soll in Erscheinung treten, gewaltig, erschütternd, zu religiöser Versenkung ladend.
Die natürlichen Verhältnisse sind gleichgültig, vielmehr findet die Bedeutung einer Person in ihrer überragenden Größe von vornherein sinnfälligen Ausdruck, ob es sich nun um Christus oder Maria, um einen Heiligen oder um die irdische Majestät des Kaisers handelt.
Die Gestalten wenden sich zu andachtbildhafter Frontalität, die Bewegung vereinfacht sich und kann sich zu ausdrucksvollster Geste übersteigern. Raumtiefe und räumlicher Zusammenhang der Teile entfallen, die Gestalten tauchen aus dem räumlich unbestimmten Glanz eines Goldgrunds auf, stehen vor der flachen Folie einfarbiger oder teppichartig gemusterter Flächen.
Zur Angabe des Schauplatzes genügen einige abbreviaturhafte Requisiten in unnatürlicher Verkleinerung — um so nachdrücklicher treten Handlung und Figuren als Träger des geistigen Erlebnisses hervor.
Diese grundsätzliche Auffassung zeichnet sich im Ablauf der Entwicklung freilich nicht als zunehmende Herausarbeitung des Immateriellen, als immer stärkere Abstraktion ab.
Andere, naturalistische oder doch plastische Strömungen treten teils im Zusammenhang mit der Benutzung antiker Vorlagen, teils als zeitlich bedingte Impulse in Erscheinung. Sie bringen neues Leben, aber sie werden immer bald wieder von den rein mittelalterlichen Tendenzen überdeckt oder aufgesogen, zu einer dem Wesen nach naturalistischen Auffassung kommt es nicht.
Die formale Schönheit aller dieser Gestaltungen aber liegt in dem Rhythmus der Flächenaufteilung, in der Dynamik der Linienbewegung, in der Konsequenz und dem Reichtum der ornamentalen Stilisierung.
Innerhalb des Gesamtbildes dieser Kunst kommt insbesondere nördlich der Alpen der Buchmalerei entscheidende Bedeutung zu. Die Handschriften bieten einen ungemein reichen Bestand an Bildern und Ornamentik, sie allein ermöglichen es, in dieser Zeit einen Begriff von der Mannigfaltigkeit der malerischen Stilformen, von ihrem Werden und Vergehen, von ihren gegenseitigen Beziehungen zu gewinnen.
Von den Wandgemälden, Mosaiken und Fresken ist in diesen Gebieten zu wenig, aus der ersten Zeit fast nichts erhalten. Es ist freilich genug, um zu zeigen, daß die Stilformen der Buchmalerei manchmal die gleichen sind wie in der Monumentalmalerei, man mag für das 11. Jahrhundert an die Schule von Echternach, für das 12. an Salzburg und Regensburg, für das 13. an Köln erinnern.
In solchen Fällen mögen die Bilder der Handschriften Spiegel der großen Kunst sein, im ganzen gesehen treten sie mit dem Anspruch auf Selbständigkeit der Stilbildung, auf eigene Geltung neben sie.
Das frühe Mittelalter liebt es, auf kleinem Raum höchste Kunst zu entfalten, Nikolaus von Verdun ist eines der bekanntesten Beispiele dafür aus dem Gebiet der Goldschmiedekunst.
Auch für die Ausmalung der Handschriften zieht man die besten Kräfte heran, handelt es sich doch in vielen Fällen um einen würdigen Schmuck der heiligen Texte, die teilweise eine fast kultische Verehrung genießen und ebenso zum Altargerät gehören wie Kelche und Schreine, oder um Bestellungen der Kaiser und Könige, um Geschenke an die Herrscher der Welt und der Kirche.
Durch eine solche Verwendung der besten, der führenden Meister — auch im frühen Mittelalter ist es ja die Kraft der Persönlichkeit, die den Fortschritt bringt — wird die Handschrift zum Träger der künstlerischen Entwicklung.
Das Buch ist aber von Anfang an auch Träger der künstlerischen Tradition. Die Missionare führen es als kostbarsten Besitz mit sich, lassen aus dem Mutterlande immer neue Bände nachkommen — die Briefe des Bonifatius und seines Landsmannes und Nachfolgers Lullus von Mainz sind voll von solchen Bücherwünschen.
Bücher sind das unentbehrlichste Rüstzeug zur Ausbreitung und Festigung der neuen Lehre, das wichtigste Hilfsmittel aller geistigen Bildung, die das Christentum in die neugewonnenen Gebiete trägt. [...]

Zustandsbeschreibung:
OBr. ohne OU., Einband leicht fleckig u. l. verknickt, Rücken l. berieben, Seiten l. verknickt, l. gebräunt u. tlw. l. fleckig, ansonsten gute Erhaltung.

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