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[Briefe] o.A.: Konvolut: ca. 350 Dokumente (fast alles Feldpost)

Konvolut: ca. 350 Kriegsbriefe/-PK (meist Feldpost, 179 Briefe mit Umschlägen) von September 1942 bis Dezember 1943. Korrespondenz e. jungen Rekruten von der West- u. Ostfront  (im Okt. 1943 an der Dnjepr gefallen) mit seiner Familie in Aachen.   [Briefe] o.A.: Konvolut: ca. 350 Dokumente (fast alles Feldpost). Soldat West- u. Ostfront mit Familie aus Aachen
  Preis: 400,00 €

Befriedigender Zustand,
Dokument, ~350 S.
o.V., 1942
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: vergriffen

Land: Deutschland; Epoche: Drittes Reich
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 12605

Vorschaubilder zu dem Konvolut weiter unten.

Ca. 350 Dokumente (fast alles Feldpost / Konvolut im Karton Gewicht von über 2,1 kg!) der sehr ausführlichen Kriegskorrespondenz eines jungen Soldaten von der West- u. Ostfront (im Okt. 1943 an der Dnjepr gefallen) mit seiner Familie aus Aachen, im Zeitraum September 1942 bis Dezember 1943, davon:

- 179 Briefe mit Umschlag (inkl. 8 Luftfeldpost-Briefe (bei den meisten die Briefmarken entfernt), 18 Briefe mit handschr. Vermerk „zurück / Empfänger gefallen für Großdeutschland“ sowie 1 Brief mit „geöffnet“-Aufkleber von der Nazi-Zensur)
- 84 Briefe ohne Umschlag
- 80 Postkarten (davon eine in Auschwitz abgestempelt)
- 7 sonstige Dokumente
- 13 Fotos von der Familie, davon etliche vermutlich von der Schwester Margot
Außerhalb dieser Korrespondenz noch folgende weitere Dokumente:
- 10 Schreiben/Briefe (überwiegend von der Familie) von 1941-42: Briefe der Schwester, des Onkels etc. an die Familie
- 10 Schreiben/Briefe von 1944-47: einige Kondolenzschreiben zum Tod des Sohnes, ein abschlägiges Schreiben des Dt. Roten Kreuzes auf die Anfrage zu den näheren Umständen zum Tod des Sohnes, ein Schreiben eines Kameraden zum Standort des Grabs u. den näheren Todesumständen
- 1 kleine Kladde des Vaters mit Texten für die Trauerrede, Traueranzeige etc.
- Teile eines Kalenders mit Einträgen der Mutter (s.u.)
- 1 stark beschädigtes Schreibheft (wohl des Soldaten) mit etlichen Namen versehen u. einigen kleinen Tusch-Zeichnungen von (küssenden) Frauen
- 3 kleine Hefte zu Messen („Verehrung der Aachener Heiligtümer 19 Juli – 22. Juli 1945“ / „Christ-König-Messe“ [...] komponiert von Joseph Haas, Opus 88“ / „Ursula-Kongregation: Jahresbericht 1938/39“)
- 1 kl. Notizheft mit Adressen u. Einkaufszettel (die Seiten alle lose)

1.) Angaben zu dem Rekruten Karlheinz M.:
Karlheinz M.
- geb. am 29.08.1923 zu Aachen
- wohnhaft Sophienstr. 1 in Aachen (Haus nach Bombenangriff (wohl im Juli) 1943 komplett zerstört)
- eingezogen am 10.09.1942 zum Heeresdienst, anfangs als Reiter in Bastogne/Belgien stationiert, ab Mitte März 1943 an der Ostfront nahe Charkow am Dnjepr, anfangs beim Tross ein paar km hinter der Front, ab Ende Mai „vorne“ im Fronteinsatz
- mehrfache vergebliche Versuche einer Bewerbung als Aktiver Veterinär-Unteroffizier - starker Bezug zu Pferden u. Tieren allg. / zeitweilige Beschäftigung als Reiter
- ab Mai 43 mit seinem Onkel (Kriegszahnarzt) in der gleichen Division, tlw. im gleichen Dorf nahe Charkow stationiert - gegenseitige Besuche
- mehrfache vergebliche Versuche, sich für das Abitur bzw. Studium von der Ostfront freistellen zu lassen
- Gesundheitliche Probleme des Rekruten: Herzprobleme: Tropfenherz, Senk- und Spreizfüße, die Probleme beim Marschieren bereiten.
- liebt Jazz-Musik u. hört diese sogar in der Kaserne
- monatlicher Sold: 7,50 M (laut Angaben im Brief vom 21.12.42 aus der Bastogne), lt. Brief vom 07.04.43 Frontzulage (Ostfront) von 2,- M pro Tag
- Heimaturlaub in Aachen für 3 Wochen im August 43 (Rückfahrt an die Ostfront am 28.08.43)
- letzter Brief vom 03.10.43 aus einem „gebuddelten Sandloch“ direkt von der Front (in einigen Tagen „kommen wir endlich wieder in Ruhe“)
- gefallen am 07.10.1943 in Russland bei Usbenskoje / Ukraine am Dnjepr, südwestlich von Krementschung (?) durch Kopfschuss - Grab in Warlowrud (?)
- nach offizieller Version seines Kompaniechefs soll sich Karlheinz während dessen Abwesenheit freiwillig an die Front gemeldet haben, was die Familie vehement bezweifelt und Nachforschungen darüber anstellt, die aber im Sande verlaufen
- Exequien am 03.11.43
Feldpostnummern des Soldaten Karlheinz M.:
- 06559 E (wohl Bastogne/Belgien)
- 43744 D (Bastogne/Belgien?)
- 40744 D (Ostfront, ca. 30 km von Charkow/Ukraine entfernt)
- 15698 F (Ostfront, nahe Charkow/Ukraine) [Karlheinz’ Onkel in der gleichen Division - als Kriegszahnarzt mit FP Nr. 15740 auch nahe Charkow]
- 56910 B (Ostfront, nahe Charkow/Ukraine)
- 56910 C (Ostfront, nahe Charkow/Ukraine)
- 43744 D (Ostfront, nahe Charkow/Ukraine)

2.) Familiärer Hintergrund:
Stark christlich (katholisch) geprägtes Elternhaus mit gefestigten moralischen, humanistisch geprägten Grundsätzen.
Eltern appellieren ihren Sohn (Kosename: „Männlein“) immer wieder an Moral und christliche Werte. Der Hl. Josef wird immer wieder als Familienheiliger bezeichnet: „Dein Vertrauen zu unserem Lieblingsheiligen, dem hl. Josef, ist sehr beruhigend“ (Vater an Sohn).
Karlheinz hält Kontakt mit einem religiösen Kreis von der Viktoriaschule Aachen, der Hektographien religiösen Inhalts an die Front verschickt
Eltern bildungsbürgerlich orientiert: Goethe- u. Schillerzitate, alle 14 Tage geht der Vater ins Theater zur Premiere.
Durchgehend leise Kritik am Krieg: Vater: die „verblendeten Menschen“ sollten die Friedensbotschaft aus der Bibel vernehmen. Die Eltern mahnen Ihren Sohn, keine waghalsigen Aktionen an der Front zu unternehmen.
(Bisweilen etwas lächerlich anmutende) Ratschläge der Eltern an ihren Sohn: Nicht zu viel rauchen und keine Lungenzüge. Nie das Morgen- und Abendgebet vergessen. Nicht zu viel Zeit mit der postalischen Korrespondenz mit einem Mädchen aus Soest vergeuden. Selbst Rechtschreibfehler werden von dem Vater moniert. Der Sohn bedankt sich aber für all diese Ratschläge ausdrücklich.
Der Vater arbeitet beim Kriegsschädenamt in Aachen, Pontstraße. In Würselen wird er als Fernsprecher (Radfahrer) eingeteilt.

3.) Inhalt der Briefe:
Rel. einfach gehaltene Briefe, die anfangs (bis zur Versetzung an die Ostfront) in erster Linie dem Aufrechterhalten der persönlichen Verbindung dienen (Versicherung der gegenseitigen Liebe, Besprechung der anstehenden beruflichen Schritte u. organisatorischer Dinge, Ratschläge etc.).
Der Rekrut schildert in diesem Zeitraum wenige Details zu Aufenthaltsort, Tätigkeit oder sonstigen Umständen und verweist dabei immer wieder darauf, dass er keine Einzelheiten mitteilen dürfe. Stattdessen Verwendung von Euphemismen u. Andeutungen: So spricht er z.B. sarkastisch von der bevorstehenden Verlegung ins „Gelobte Land“ (als Euphemismus für die russische Ostfront).
Nach der Verlegung nach „Russland“ (heute korrekterweise Ukraine) an den Dnjepr werden die Briefe intensiver und unverblümter, die beiderseitige existentielle Angst vor der Gnadenlosigkeit der Ostfront wird spürbar.
Tlw. kritische Schilderungen der gesehenen unmenschlichen Gräuel in Russland (wie ein „böser Traum“, überall tote russische Soldaten u. Pferde, „das Gesehene reicht, um einen seelisch kaputt zu machen“, Bezeichnung Russlands als „Teufelsland“ etc.)
Der Rekrut schreibt aber trotz der prekären Lage besonnen und beruhigend und weiß nach eigenem Bekunden sein Schicksal in Gottes Hand.
Von der Familie selbst werden die verheerenden Bombenangriffe auf Aachen beschrieben, die Zerstörung ihrer Wohnung sowie die Suche nach einem neuem Quartier in Raeren/Hergenrath/Altenberg (heute alle zu Belgien).

Weitere Dokumente:
Die Kladde des Vaters enthält zahlreiche kleinere Texte (wohl Nachrufe für Zeitungen, Texte für Trauerkarte, Briefe an die ehemalige Schule, die ehemalige Einheit des Sohnes etc.), die den Schmerz des Vaters widerspiegeln [Einen Brief kurz nach dem Tod seines Sohnes beendete er mit dem Gruß: „In Höllenqual: Hanns“], aber auch den unbändigen Zorn auf einen Lehrer (StR W.) des Kaiser-Karls-Gymnasiums in Aachen, der seinen Sohn auf der Schule gegängelt haben muss und mit dem der Vater eine Rechnung offen zu haben scheint.
Teile eines Kalenders mit Einträgen der Mutter, die den großen Schmerz über den Verlust des Sohnes dokumentieren: Karlheinz 3 Monate (4 Monate, 5 Monate etc.) tot.
Eintrag vom 07.10.44: „Seiner Mutter ist sterbenselend vor Herzleid“.

4.) Aachen-Verweise:
Besuche der Hl. Messen im Herz-Jesu / Michaelsfeier Herz-Jesu durch die Familie
Pater Quadt wird von dem Soldaten postalisch kontaktiert u. schreibt 1 x zurück
Eisenbahn-Hotel Lohmann
Der Vater muss nach Würselen zur Wehrversammlung.
Ehemalige Schule Kaiser-Karls-Gymnasium KKG: Es wird ein regelrechter Hass auf einen Studienrat W. (Studienrat W.W., Musiklehrer (OSL), 1.10.22, StR 1.4.30, i.R. 48 (Angaben aus dem Buch: Kerres, KKG)) seitens des Vaters spürbar: „ekelhafte Fresse“

Bombenangriffe
Briten in Burtscheid am 06/07.10.42 beide Pfarrkirchen St. Michaelskirche, St. Johann getroffen, Viadukt Bachstr.
11.10.42 Fliegerangriffe auf Burtscheid
12.10.42: Kriegsschäden Nadelfabrik Hensch, Schumag, Königshügel, Soerser Weg zerstörte Häuser gesprengt etc.
02.12.42: in Aachen 2 x Fliegeralarm [in den Luftschutzkeller Karlshaus u. Eckstraße? begeben]
03.12.42: 3 x Alarm in Aachen im Bunker erlebt
20.12.42: Alarm in Aachen
22.12.42: 1/2 Stunde im Bunker geblieben
24.12.42: Heiligabend Alarm – 1/4 Stunde im Bunker während der Bescherung
20.01.43: Aachen getroffen
01.03.43: Aachen von Angriffen heimgesucht
02.07.43: Das Haus der Familie wird ausgebombt, sie wird nach Raeren/Belgien, Capellenstr. ausquartiert, danach auf der Suche nach einem neuen Quartier
15.07.43: Brief der Familie in Eupen / Belgien abgestempelt / Brief aus Raeren, Kongreßstr. 12
18.07.43: Vater spricht vom „ersten Sonntag nach der Schreckensnacht“, „Aachen nur noch ein Trümmerfeld“, auch die Großeltern von der Brabantstr. wurden ausgebombt / Kriegsschädenamt auf der Pontstr. ausgebrannt
01.09.43 Familie wohnhaft in Hergenrath (Kreis Eupen), Pension Waldfriede (Familie Somjean)
26.09.43 „In Aachen sind wieder mal einige Bömbchen (diesmal Streubomben) gefallen“
05.10.43: Familie findet kleine 3-Zimmerwohnung in Altenberg (wohl Neutral-Moresnet bei Aachen, heute Belgien), Kapellenstr. 18, Toilette auf dem Hof, Wasserleitung parterre.
19.10.43: am Tag zuvor wurde Aachen bombadiert: Kleinmarschierstr., die Häuser neben Weyers-Kaatzer alle dem Erdboden gleichgemacht / Namen von Toten, z.B. Hr. Frank (Goldwarengeschäft)
20.10.43: „heute 6 Einschläge über Aachen“

5.) Zustand:
Etliche Briefcouverts sind beschnitten u. dabei die meisten Briefmarken entfernt, ansonsten insgesamt altersgemäß gute Erhaltung. Die Handschriften sowohl des Soldaten als auch seiner Familie sind in gut lesbarer Sütterlin-Schrift.
Die gesamte Korrespondenz ist chronologisch geordnet.

1.) Karton mit dem Konvolut (über 2,1 kg schwer!):

CdV Foto Konvolut Kriegskorrespondenz Soldat aus Aachen mit Familie (1942/43)


2.) Karton mit dem Konvolut, chronologisch geordnet:

CdV Foto Konvolut Kriegskorrespondenz Soldat aus Aachen mit Familie (1942/43)


3.) Briefe mit handschr. Vermerk „zurück / Empfänger gefallen für Großdeutschland“ (insgesamt 18 Stck.):

CdV Foto Konvolut Kriegskorrespondenz Soldat aus Aachen mit Familie (1942/43)


4.) Vermerk von 4.) im Detail:

CdV Foto Konvolut Kriegskorrespondenz Soldat aus Aachen mit Familie (1942/43)


5.) Brief mit Luftfeldpost-Marke:

CdV Foto Konvolut Kriegskorrespondenz Soldat aus Aachen mit Familie (1942/43)


6.) sonstige Dokumente: Kladde mit Trauerreden, Kalender, Hefte zu Messen etc.:

CdV Foto Konvolut Kriegskorrespondenz Soldat aus Aachen mit Familie (1942/43)


7.) sonstige Dokumente: Notizheft, Hefte zu Messen etc.:

CdV Foto Konvolut Kriegskorrespondenz Soldat aus Aachen mit Familie (1942/43)

Zustandsbeschreibung:
ca. 350 Briefe, diese leicht gebräunt, über die Hälfte mit Couvert, Briefmarken tlw. ausgeschnitten, ansonsten altersgemäß gute Erhaltung. Die Briefe in gut lesbarer Sütterlin-Schrift. (Details zum Inhalt u. Bilder zu dem Konvolut gerne auf Nachfrage)

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